Laut aktueller Statistik des Kraftfahrt-Bundesamt für Deutschland sind aktuell fast 44 Mio. Kraftfahrzeuge gemeldet. Was die Statistik allerdings nur unzureichend wiederspiegelt ist die Anzahl der getunten Fahrzeuge. Fakt ist zwar, dass sich mittlerweile eine richtige Tuning-Szene entwickelt hat – allerdings ist nach wie vor der Begriff „Tuning“ von allerlei negativen Einflüssen geprägt und die Frage wann ein Auto als Tuningfahrzeug gilt wurde eigentlich bis heute kaum geklärt.

Viele Automobilhersteller bieten dieses Tuning auch schon von Werk aus an – sei es mit einem Aerodynamik-Kit, mit einer Leistungssteigerung, anderen Alufelgen oder anderen Auspuffsystemen. Dieses werkseitige Tuning ist streng genommen eigentlich noch gar kein Tuning, denn nachdem die Automobilhersteller allesamt Massenhersteller sind, sind auch die Werkstuning-Angebote immer noch Massenware.

Wer aus seinem Auto etwas Besonderes machen will, oder auf der Suche nach einer Fahrzeugveredelung ist bei dem sich das Auto dann von den vielen anderen Autos komplett differenziert wird bei den Tuningangeboten der Hersteller meistens nicht fündig – es sei denn, es handelt sich um eine streng limitierte Sonderserie eines Modells. Diese Sonderserien dienen den Herstellern meistens für die Homologisierung eines Fahrzeugmodells für eine bestimmte Rennserie – und deshalb wird meistens nur dann eine Sonderserie aufgelegt die besonders sportlich ist, bzw. den Motorsport bei der Entwicklung als Ziel hat. Somit erhält der Kunde in den meisten Modellen einer herstellereigenen Sonderserie ein besonders sportlich abgestimmtes Modell mit Spoilern, Breitreifen, einem strafferen Fahrwerk mit Tieferlegung und einer eventuellen (kleinen) Leistungssteigerung – allerdings alles nach-wie-vor im Rahmen der für einen Massenhersteller machbaren Grenzen.

Diese Sonderserien haben meistens nicht wirklich was mit einer Fahrzeugveredelung zu tun – denn „veredeln“ bedeutet ein Basisprodukt zu einem höherwertigen Produkt zu verarbeiten. Im Tuningbereich bedeutet Fahrzeugveredelung dass man aus einem Massenprodukt ein hochwertigeres (Einzelprodukt) kreiert.

Hamann-EvoqueAls Beispiel für eine hochwertige Fahrzeugveredelung gilt u.a. Hamann-Motorsport. Das im Jahr 1986 gegründete Unternehmen ist für viele Autofreaks der Inbegriff von Fahrzeugveredelung. Was einst mit dem Veredeln von BMW-Fahrzeugen startete ist mittlerweile ein Begriff für die Fahrzeugveredelung vieler Automobilhersteller avanciert. Die angebotenen Aerodynamik-Sätze sind im Windkanal optimiert, die verwendeten Fahrwerks-Komponenten durchlaufen aufwendige  Rennstreckentests und die selektiven Auswahl edelster Materialien für traumhafte Interieurs setzen Maßstäbe in diesem sicherlich exklusiven Bereich des Tunings.

Während oftmals Tuningfahrzeuge beim Weiterverkauf als „verbastelte“ Autos kaum noch Käufer erhalten hat es Hamann-Motorsport geschafft sogar eigene Rubriken in den Gebrauchtwagenbörsen wie mobile.de zu erhalten, denn die Modelle sind einfach etwas Besonderes und die Fangemeinde für die von Hamann-Motorsport veredelten Fahrzeuge wächst ständig.